Samstag, 2. Juni 2007

alternde nacht

einmal im auto durch die nacht... ein dichter, feuchter nebel tränkte die luft und trotzte meinen augen noch mehr als die dunkelheit selbst.... die straßen sind frei, und das geräusch meines motors klingt beruhigend... plötzlich begannen die lampen in der alternden nacht unterzugehen...

ich fuhr gerade die straße entlang, straßenlaternen säumten den weg... sie verwandelten sich durch die geschwindigkeit in einen tunnel aus licht... mein fuß drückte noch stärker auf das gaspedal, ich wollte nach hause... die fahrt hatte erinnerungen geweckt, wie der lichtkegel einer laterne eine kleine, helle oase im dunklen nebel erleuchtet.... schade, dass details und bilder von erlebtem, vor allem aber die worte, oft im nebel des vergessens ertrinken...

dann sah ich das grauen im rückspiegel... die lichter ganz in der ferne waren ausgegangen. ein stromausfall? wohl kaum, es waren nur die straßenbeleuchtungen erloschen... gut dass ich dieses stück der strecke schon hinter mir gelassen hatte... alle häuser und details gingen in der grauen suppe unter... wenn ich nicht schnell meine erinnerungen niederschreibe, verliere ich vielleicht noch mehr...

ich gab weiter gas, der wagen drückte mich noch fester an sich und ich schätzte mein gefährt noch mehr als zuvor...es gingen immer mehr lichter aus, und die dunkelheit rückte näher... ich versuchte nur noch die nächsten oasen der klarheit zu erreichen, bevor es um mich herum dunkelgrau wird.... aber die stadtwerke waren schneller...augen auf und durch...

ich war fast da, nur das letzte stück musste ich im kegel meiner scheinwerfer zurücklegen... ruhig bog ich um die ecke in die straße ein, in der ich wohne... den wagen parkte ich im carport vor dem haus... die motorhaube dampfte in der kälte... draußen empfangen mich die gesänge der vögel, die den heranbrechenden tag begrüßten... von der haustüre blickte ich noch mal zurück...

Keine Kommentare: